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Photovoltaikstrategie trifft auf geteiltes Echo in der Verbändelandschaft

Autorenbild: Alexander SchwedaAlexander Schweda

Aktualisiert: 22. Mai 2023

„Den Ausbau nochmal deutlich beschleunigen und alle Bremsen lösen!“ – das ist das erklärte Ziel der Photovoltaikstrategie. Um das angestrebte Ziel, die Verdreifachung des jährlichen Ausbaus von 7 Gigawatt im Jahr 2022 auf 22 Gigawatt zu realisieren, führt das BMWK elf Einzelmaßnahmen auf. Das Spektrum reicht von Maßnahmen im Bereich der Energiepolitik bis hin zu den Themen Fachkräftesicherung, industrielle Wertschöpfung in Europa und Technologieentwicklung. Bei den Verbänden wurde die Photovoltaikstrategie grundsätzlich positiv aufgenommen.

Zu einer der Maßnahmen zählt etwa der vermehrte Bau von Freiflächenanlagen, die aber, etwa um der Flächenkonkurrenz vorzubeugen, auch als Agri-PV erstellt werden sollen. Während der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) die Strategie des Bundesministers begrüßen und sich für eine generelle Ausweitung des Ausbaus von Photovoltaikanlagen stark machen, fordert der Deutsche Bauernverband (DBV), beim Ausbau der Photovoltaik vorrangig auf, den Ausbau auf Dächer und Gebäude zu setzen. Eine Verschiebung des Ausbaus sei der falsche Ansatz und gefährde ertragreiche Landwirtschaftsflächen, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Auch die Erweiterung des Seitenrandstreifens entlang von Autobahnen und Schienenwegen von 200 auf 500 Meter, auf denen PV-Anlagen errichtet werden könnten sowie die Erwartung an die Agri-PV sieht der DBV kritisch. Diese werde unter den jetzigen Bedingungen nur eine Nische bleiben, so der Verband.

Einigkeit herrscht jedoch in dem Aspekt, dass wichtige Themen, wie die Höhe der anzulegenden Werte zur Bemessung von Marktprämien für neue PV-Gewerbedächer, Verbesserungen beim Ausschreibungsdesign für PV-Freiflächen sowie Fragen rund um die Strommarktbedingungen noch nicht hinreichend thematisiert wurden.

Fakt ist jedoch auch, dass neben dem Ausbau der Photovoltaik in Deutschland die Maßnahmen in den Handlungsfeldern 8 bis 11 eine wichtige Rolle einnehmen müssen. Durch die Schrumpfung der deutschen Photovoltaik-Industrie zwischen 2011 und 2017 dominiert China den Weltmarkt für Solarzellen. Der Aufbau von industriellen Produktionskapazitäten für die ganze Wertschöpfungskette in Deutschland und Europa, die Steigerung von Fachkräften zur Herstellung, Planung, Installation und Wartung von PV-Anlagen sowie die Förderung von Technologieentwicklungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind wichtige Schritte, um einer drohenden Abhängigkeit seitens China entgegenzutreten.


Die Handlungsfelder der Photovoltaikstrategie im Überblick:

  1. Freiflächenanlagen stärker und schneller ausbauen

  2. Photovoltaik auf dem Dach erleichtern und zur Regel machen

  3. Mieterstrom optimieren und gemeinschaftliche Gebäudeversorgung durch „Energy Sharing“ ermöglichen

  4. Bürgerinnen und Bürger niedrigschwellige Beteiligung an der Energiewende durch Balkon-PV ermöglichen

  5. Netzanschlüsse beschleunigen

  6. Akzeptanz durch bessere Information und Beteiligung stärken

  7. Energie- und Steuerrecht wirksam verzahnen

  8. Produktionskapazitäten für die ganze Wertschöpfungskette in Deutschland und EU aufbauen

  9. Fachkräfte sichern

  10. Technologieentwicklung durch gezielte Förderung von Forschung und Entwicklung

  11. PV-Ausbau auch mit europapolitischen Instrumenten vorantreiben


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